die progression sessions - dem titel den ltj bukem zu einem markenzeichen gemacht hat - glänzten schon im vorfeld dieser veranstaltung durch bestechende sampler alben. kaum jemand anderes schaffte es ein so in sich geschlossenes dj-set mit den jeweils aktuellen groove-orientierten drum and bass zu kompilieren wie der "good-looking" labeleigner ltj bukem.

die regelmäßigen europaweiten tours zusammen mit mc conrad sind seit jahren als highlights bekannt. und auch wenn viele locations in deutschland angesteuert wurden, so fällt doch ein gewisse "auswahl" auf. und noch viel mehr fällt auf, dass manche städte [wie etwa düsseldorf] draussen bleiben, und andere locations, wie etwa das 45 rpm die progression session schon zum vierten mal arrangiert haben. die gründe für das versäumen von anderen veranstaltern mögen im argen liegen, dass sich ein ltj bukem samt mc conrad im ehemaligen wuppertaler porno-kino wohlfühlt liegt allerdings auf der hand.

dunkel, rot und gemütlich präsentiert sich das 45 rpm. 5 jahre ist der club mittlerweile im "tal des todes" etabliert und streut seinen namen weit ins umland. konzerte und acts [jungle brothers, utah saints u.v.a.] liessen immer wieder aufhorchen. es wurde mittlerweile mehrfach dort umgebaut, tanzfläche erweitert und bühne gegeben. aber wie eine dortige partyreihe lautet, so gilt "ain't a damn thing changed!". die breite musikexpertise, das exzellente booking, die club- und türpolitik sowie das stets sympathisch und ungekünstelt euphorische publikum hielten das 45 rpm auf lange sicht auf dem niveau einer wahren club-perle.

bei der progression session konnten selbst 14 euro abendkasse den laden nicht vor auslastung bewahren. den aperetif des abends sevierte, der "düsseldorf superheld" buckel, der mit einem abwechslungsreichen set und knallern wie adamskis "killer [dnb mix]" oder aquaskys "blow your mind" die abwartenden menge nach und nach zur tanzfläche heranzog.

als um 1.45h zwei herren in wintermänteln mit dicken taschen die bühne enterten, begann sie, die progression session. mit keinem anderen wort als "smart" kann man den look und habitus von ltj bukem und mc conrad belegen. auch wenn vielleicht "good looking" im nachhinein label-technisch hinzukommt und sinn macht. wie es sich gehört leitet ein kaliber wie ltj bukem sein set mit intro ein, und nachdem mc conrad einen lästigen sowie ungeduldigen "fan" von der bühne gewiesen hatte, und nachdem die lautstärke sowie das i-book kalibriert waren, legten sie los.

die "jazzy" und "blue notes of drum and bass" fanden immer wieder charakteristisch einklang im set von bukem. die vocals von mc konrad waren ausnahmsweise [für mc-ing allgemein] entspannt und zurückhaltend. "don't know how the germans walk, don't know how the germans talk" - angetrieben wurde das begeisterte publikum dennoch und vielleicht gerade deswegen exzellent. conrads lokal hommage "wubbertale" klang wie "rubberneck" und könnte ebenso eine feste mc hookline sein oder werden.

die progression session stand dem 45 rpm musikalisch wie angegossen. hin und her gerissen vom anreiz zu tanzen, die atmosphäre/ einrichtung oder die angenehm fairen getränkepreise zu geniessen, ergab sich - wie üblich im 45 rpm - ein wahres clubfeeling. vorwarnungen der türsteher "ihr wisst was heute läuft?" - ein service der wiederum von qualität zeugt - kamen zurecht. der abend war etwas besonderes - es mögen aber weitere an diesem ort folgen.


[jw]

publiziert am: 07.12.2004