the plant life - the return of jack splash



wenn mos def "the plant life" als "the new generation of funk" bezeichnet und das magazin rolling stone von den neuen outkast spricht, dann scheint etwas vorzugehen auf dem debutalbum von "the plant life". tatsächlich ist es das erste werk des quartetts aus los angeles, auch wenn es mit dem albumtitel "the return of jack splash" etwas anderes zu erzählen versucht.

hinter "the plant life" verbergen sich eben jener jack splash, für die vokals verantwortlich, und panda one als produzent, sowie dena deadly für gelegentlich eingestreute zusätzliche vokals und rashida the beautiful als dj. auch wenn die vier zum ersten mal eine gemeinsame platte rausbringen, so ist doch vor allem panda one nicht neu im geschäft. als mitglied der hip hop crew "the animal pharm" ist er schon seit knapp zehn jahren dabei. schon damals war es eines seiner ziele, den vielschichtigen sound der underground scene an der westküste in der welt zu verbreiten.

als feststand, dass die mitglieder von "the animal pharm" sich für zwei jahre eigenen projekten widmen würden, war die geburtsstunde von "the plant life" gekommen. zusammen mit jack splash verschwand panda one im studio, zunächst, um progressiven hip hop zu machen. doch schnell merkte er, dass sie "some different shit" produzieren.

eine aussage, mit der panda one den kern der sache trifft, denn es ist wirklich etwas anderes, was am ende herausgekommen ist. irgendwie scheint es hip hop zu sein, aber extrem funky, oder ist es funk, der nur elemente von hip hop verarbeitet? vielleicht ist es aber auch soul, der elemente aus beiden vorgenannten styles kombiniert. wahrscheinlich ist es alles und eben noch ein wenig mehr. jack splash selbst betont aber, dass er defintiv aus der hip hop generation kommt und die art und weise, wie songs und texte entstehen, sich immer in dieser tatsache widerspiegeln wird.

das album beginnt direkt mit einer standortbestimmung. jack splash ist zurück, in einer mischung aus anteilnahme und missachtung. "fuck their lies and fuck their wars" heißt es direkt zu beginn, nur eine zeile später aber erzählt er von neuen reifen für seinen wagen. "inmitten all der verrücktheiten auf der welt entschied ich mich dafür, ein paar neue reifen auf meinen escalade zu ziehen", sagt splash zu diesem kurzen intro des albums.

überhaupt versteckt "the plant life" immer wieder latent politisches in ihren texten. scheint es doch auf den ersten blick immer nur um beziehungen und mädchen zu gehen, tauchen doch textpassagen auf, die mehr als das sagen wollen. so ist die botschaft in "got2get2gether4luv" mehr als deutlich: "then they said the war is for the people. that's what the tv sold me (bullshit..i ain't buyin that)". untermalt wird die botschaft von lockerem funk mit leicht housigem anklang. eine interessante kombination, wenn es gleichzeitig im text heißt "the world's explodin' in front of our eyes".

meistens geht es dann aber doch um mädchen, kein lied, in dem nicht an irgendeiner stelle doch noch "girls" auftauchen. mal geht es um die verschiedenen ansichten in der erziehung der kinder in "beautiful babies" ("you wanted the kids to be vegan, ... i said: little kids need fast food"), dann wieder um ganz besondere tänze in "the girl said... give it to me!" ("when she dance it's like she's makin love"), oder ganz einfach um eine liebeserklärung an ein mädchen in "when she smiles she lights the sky". so wird wohl nur das wort "yeah" gefühlt häufiger benutzt als "girls".

durch das gesamte album von enspannten klängen getragen sticht immer wieder die charismatisch kranke stimme des jack splash aus den wohlarrangierten soundlandschaften heraus. was man zu sich nehmen muss, um eine solche stimme zu bekommen wird wohl auf ewig sein geheimnis bleiben. das gerade jemand wie jack splash von sängern mit "very unique voices" wie hendrix, prince oder david bowie schwärmt, wirkt schon fast ironisch.

insgesamt haben die zahlreichen vorschusslorbeeren für das debut von "the plant life" nicht zuviel versprochen, "the return of jack splash" ist ein absolut gelungenes album. wenn sich fortführt, was hier begonnen wurde, dann wird man von "the plant life" in der nächsten zeit noch eine menge hören





two beautiful souls in a crazy world || we can get high || the last song



"all we really want to do is contribute some serious positivity to the world of music, and if some beautiful ladies shake their asses in the process then i think we did our job". gut gesagt, jack splash, auftrag erfüllt.


[
mw]


Release: 06.12.2004 ::: Label: on the corner ::: Vertrieb: Groove Attack

publiziert am: 05.12.2004







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