was wird aus einem jungen, der mit neun jahren seine erste elvis platte kauft, mit vierzehn gar deren 50 besitzt? klar, ein dj, dann jedenfalls, wenn man wie alex andre hofmann alias hiltmeyer inc. aus münchen sendling kommt, einem stadtteil, der in der münchner technoszene durchaus nicht unbekannt ist.

musikalisch stärker geprägt als seine elvis platten, die er ohnehin mit 15 längst verkauft hatte, hat ihn der italienische cosmic sound, der in den 70er jahren bis in die frühen 90er für furore sorgte. dieser eigenwillige partysound, eine mischung aus stilen von afro funk über italo disco b-sides bis in zu chicago house, hat hiltmeyer inc. bis heute nicht verlassen.

natürlich ist hiltmeyer inc. mit "sendling 70" nicht auf dem musikalischen stand der frühen 90er stehen geblieben. vielmehr zeigt das album in zehn tracks eine moderne version dieses sounds.

da begegnen dem hörer songs wie "70er jahre", der seine disco einflüsse nur schwer leugnen kann, aber wohl auch nicht leugnen will. lieder wie "synthipopü", das wie eine hommage an den synthipop der 80er daher kommt. die flächen sind dabei so hymnisch geraten, dass sich auch der trance der 90er darin wieder findet.

auch "finalahh" mit seinen fein gebrochenen beats fügt sich problemlos ein. insgesamt wird man beim hören der cd ständig zwischen den jahrzehnten hin und her gerissen und immer wieder daran erinnert, dass trotz aller wandlungen der vergangenheit doch irgendwie alles beim alten geblieben ist und das ist manchmal gar nicht so schlecht.