lunz - reinterpretations


nein, die originalversion dieses albums aus dem herbst 2002 wäre bei entire electro wohl eher nicht aufgetaucht. nun aber bringt lunz mit "reinterpretations" eine art remixalbum in die plattenläden. cd eins einthält die originalversionen von 2002, auf der zweiten cd finden sich die remixe.
doch auch diese zweite cd enthält elektronische musik der etwas anderen art.

nachdem man die erste cd gehört hat, glaubt man zu wissen, was die remixe bieten werden, und wird komplett überrascht. kommen die originalversionen ruhig, gelassen und pianolastig daher, dominiert schon bei "clue" im alias remix deutlich ein beat, der auf der ersten cd vollständig gefehlt hat. das lied entfaltet im remix eine kraft, die nur deshalb so stark sein kann, weil schon das original diese power in sich trug, nicht ohne eine gewisse harmonische ruhe im hintergrund zuzulassen.

doch schon der zweite remix, "akimbo - the astrid kane remix featuring lloyd cole" geht in eine völlig andere richtung. zwar bleibt es elektronisch, entfernt sich aber nahezu komplett von jeglichen clubeigenschaften, vielmehr ist es hier die athmosphäre, die dominiert.

so geht die reise weiter, quer durch alle klang- und geräuschfacetten der elektronischen musik. da ist der faultline remix von "lunz", der vom original nicht viel übriglässt, ohne dieses jedoch zu zerstören. oder der "tecil tempotrope remix by icarus" von "murmuring mermaids", dessen struktur sich wohl nur ganz besonderen musik- enthusiasten erschließen wird.

"reinterpretations" lädt nicht ein zum tanzen, es lädt ein zum hören, zum genauen hören. man muss sich einlassen auf dieses album, nur wenige tracks erlauben einen direkten, einen einfachen zugang. sowohl die remixe, als auch die originale nehmen den hörer mit auf eine reise. dabei sind weg und ziel gänzlich unterschiedlich und das nicht nur bei den beiden cds, sondern wohl auch bei jedem einzelnen hörer.



clue (alias remix)
lunz (faultline remix)
carnickel and pocketboat (millenia nova remix)



anders, spannend, irgendwie seltsam, aber auf eine ganz besondere art und weise faszinierend


[
mw]



Release: 21.03.2005

Label: Groenland ::: Vertrieb: EMI

publiziert am: 21.03.2005







moby - hotel

laurent garnier - the cloud making machine









reinhören bei amazon.de