nu:tone - brave nu world



die schöne neue welt der schönen neuen töne,
dan gresham a.k.a. nu:tone ist schon seit einigen jahren ein inbegriff für den groove- orientierten soulful drum n bass neben acts wie high contrast oder syncopix. sein rollender, hymnischer sound mit ohrwurm charakter verzückt nicht nur ambitionierte clubgänger. die neuartigkeit und die treibende kraft von nu:tones musik begeisterte auch schon früh die großen nummern des geschäfts wie ltj bukem oder grooverider.

der studierte pianist und organist dan gresham aus cambridge - ein unifreund von john b. - hat seinen erfolgsweg nicht zuletzt damit zementiert, dass er bei dem stark boomenden label hospital records 2003 gesignt hatte. da seine single releases oft zu clubhits wurden, war es letztlich nur eine frage der zeit bis auch ihm ein longplayer zugute kommt.

seine "brave nu world" kollektion beinhaltet dabei in genretypischer manier eben auch diese "älteren" single releases - oder besser gesagt clubhits, die aber - zu unrecht - über bescheidene vinylauflagen nicht hinauskamen. so findet der wirklich atemberaubende track "breathless" ebenso wie der ohrwurm "feel it" von anfang 2004 auf nu:tones erstem longplayer release seine tonträger renaissance.

doch irgendwie überhört man diese tracks schon fast, da die frische und qualität der anderen stücke nicht minder ihresgleichen sucht. gleich der erste track "seven years" mit der wundervollen stimme des gast features natalie williams, hat auf anhieb den so typischen nu:tone sound. angenehm und belebend, nie krachig aber einfach rollend streut sich der vielschichtige sound während der 12 tracks [plus bonus track "spread love" einem nu:tone remix des stücks von lenny fontana].

wenn es so etwas wie pop geben würde in diesem genre, wäre nu:tone in dieser disziplin ganz vorne. die harmonien kleben hier geradezu aneinander. doch mag dieser eindruck auch von den stark akkzentuierten keyboard- und organ-klängen liegen - hier zeigt sich wohl der akademiker ebenso wie dessen ursprüngliche lieblingsmusikrichtung funk & soul.

das zweite feature von natalie williams "strange encounter" und der track "all over the world" betonen in ähnlicher form diese musikalischen wurzeln. wo gesungen wird, da geht es meist um liebe, das trifft auch hier zu. und auch london elektricity reiht sich als weiteres gast feature mit "can we" in diese leichte schiene ein. aber das ist nur eine facette von nu:tone. er schlägt auch oftmals geschickt die brücke hin zu breakorientierten sounds. nicht metalheadz-like aber schon deutlich beatlastiger. seien es versetzte beat sequenzen wie bei "new boy" oder komplexe perkussive stücke wie "countdown" - einer zusammenarbeit mit seinem bruder logistics. nie fehlen darf dabei eine eingewebte keyboard brigde und vorzugsweise rhodes oder hammond orgelklänge, mit ihrem jazzigen charakter, beherrschen eindeutig dieses album.

einen weiteren auffälligen track stellt "heaven sent" dar. die zusammenarbeit mit dem mc SP:MC ist mit sicherheit der tanzwütigste track, der mit harten raggaartigen beats ein wenig an "angels & fly" von high contrast erinnert.

und last but not least beherrscht auch nu:tone die mehr und mehr aufkommende sparte des "gute-laune-d&b" - ein wirklich labelspezifisches phänomen. wie ein "racing green" von high contrast oder ein "general hospital" von syncopix - so klingt von der atmosphäre her nu:tones "ebb + flow" oder ein "three bags full", dem wohl hitverdächtigsten und gelungensten track des albums.




three bags full || seven years || heaven sent



einfach frischer, rollender drum n bass mit gediegener harmonie- verliebtheit und starkem ohrwurmcharakter. angenehm und leicht bekömmlich. eine wirklich schöne neue welt!


[
jw]


Release: 07.03.2005

Label: Hospital Records ::: Vertrieb: Groove Attack

publiziert am: 02.03.2005







high contrast - high society || v.a. hospital records - mixed by cyantific









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