einer musikkarriere von nun mehr als zwölf jahre mutet nicht selten auch etwas antikes an. nicht so bei der asian dub foundation (kurz adf), die mit jeder weiteren produktion neuer scheiben innovative klangkombinationen parat halten. schon ihr erster longplayer "facts and fictions" (erschienen 1995) stand für eine bislang so noch nicht gehörte klangabfolge und taucht bei dem einen oder anderen popkultur-theoretiker in der top 100 der besten alben des genres auf.

einen guten überblick über den sound der adf verschafft dann auch gleich schon der titelgeber des albums. "tank" präsentiert in 5:36 minuten einen stil-mix, der die elementaren bestanteile der musik der adf ins zentrum rückt. da paart sich oriental mit dance-hall und dub mit alternative, die allesamt getragen werden von einem break beat konstrukt. weich intoniert wirkt dann der refrain "how many mega tanks will it take to make them turn arround", womit auch gleichzeitig der politische zeigefinger weit ausholt.

ob gesungen oder gerappt, poltisierende lyrics gehören zum festen repertoire der adf. brisanter stimmlicher zündstoff, der immer wieder in das passende sound-fundament gebettet wird. so überzeugen besonders der opener "flyover" (auch erste singleauskopplung) und "who runs the place" durch wuchtige drum 'n' bass passagen.

der fuß tippt den takt, der kopf nickt die akzente - ziel erreicht, denn so verschafft sich die britisch-asiatische gemeinschaft der adf (diesmal verstärkt mit reggae-stimme ghetto priest) wieder einmal mehr ein gehör.

"hope" und "melody7" können als ruhepole auf dem sonst durchgehend rasant und vorwärtstreibend arrangierten album gelten. eine artverwandtschaft beider tracks liefert der technisch gut umgesetzte umgang mit sphärischen klangelementen. da wundert es einen auch nicht, dass die adf 1993 ihren ursprung in einem workshop über die grundeigenschaften der musiktechnologie fand.