daft punk - human after all


guy-manuel de homem-christo und thomas bangalter, die beiden Musiker hinter dem pseudonym daft punk hatten ihre fangemeinde ganze vier jahre - nimmt man das spielfilmlange musikmärchen "interstella 5555" heraus - auf ihr drittes album warten lassen.
die beiden franzosen wussten es immer zu verstehen, ihren eigenen sound neu - und vor allem anders - zu gestalten und darüber hinaus szeneprägend und trendsetzend zu wirken.

"human after all" namensgeber des albums und einstiegstrack mutet stark an wie eine musikalische fortsetzung des vorgängeralbum "discovery" und widerspricht beinah dem anspruch, den man an die sich selbst neuerfindenden franzosen hat. doch das mit 10 tracks und rund 45 minuten spieldauer kurz gehaltene album kommt an dieser stelle auch erst in fahrt.

in dem tempo steigerungslauf des zweiten tracks "prime time of your life" wird der hörer mit knarrzenden synthisounds von den so charakteristischen - wenn auch inzwischen inflationär gebrauchten - vocoder vocals entführt. mit "robot rock" läuft eine dreckige partie science fiction rock vom stapel und es beginnt die neue phase des
daft punk sounds. ist man gezwungen diesen sound zu vergleichen, so spricht einiges für den vergleich hier zunächst einiges für den vergleich mit "girls" oder "the way it is" von the prodigys album AONO [2004].

stücke wie "the brainwasher" oder "television rules the nation" belegen aber das daft punk in einer eigenen klangliga spielen und vergleich hinkt. gar nicht so schnell, stets mit dem simplen aber treibenden house beats bewaffnet und angereichert mit sehr dicken und groovelastigen basslines "marschiert" das album voran. ein track wie "technologic", der zur abwechslung von den einzeilern fast schon textlastig ist, deutet entgültig und kampflustig an, wie schnell auch er den neuen sound made in france auf die tanzflächen der welt streuen möchte.

und dazwischen versteckt schwingen auch leise töne an: "make love" klingt so wie er sich liest und gehört - auch zweckfrei - in jede musiksammlung. und mit dem letzten stück "emotion" verlässt der hörer das album verträumt in art of noise manier.



robot rock || make love || television rules the nation || technologic



ein rundum gelungener neuer streich. engagiert, roh, mitreissend, liebevoll - oder kurz: grandios!


[
jw]



Release: 14.03.2005

Label: Labels ::: Vertrieb: EMI

publiziert am: 08.03.2005







prodigy - always outnumbered, never outgunned

chemical brothers - push the button









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